Verhaltener Optimismus in herausforderndem Umfeld

Problemfelder des Mittelstands verstetigen sich laut DATEV Seismograf

Nürnberg, 12. Juli 2024: Die wirtschaftlichen Aussichten der Unternehmen in Deutschland hellen sich leicht auf. Das ergibt sich aus den Einschätzungen von Steuerberaterinnen und Steuerberatern in der aktuellen Welle der Studie DATEV Seismograf. Prognostizierten im Herbst 2023 noch 20 Prozent der Berater für das kommende halbe Jahr eine positive Geschäftsentwicklung ihrer Mandanten, ist dieser Wert nun auf 29 Prozent gestiegen. Dieser leichte Aufwärtstrend darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unternehmen sich nach wie vor großen Herausforderungen gegenübersehen.

Vor allem Überregulierung und Bürokratie sowie der Fachkräftemangel beeinträchtigen sie nach wie vor in hohem Maß. Mehr als drei Viertel der Berater sehen ihre Mandanten davon betroffen. Etwas weniger drückend wird aktuell die Belastung durch Inflation sowie steigende Zinsen und Finanzierungskosten wahrgenommen. Sah im Herbst 2023 noch knapp die Hälfte der Kanzleien ihre Mandantschaft von diesen Problemen betroffen, sind es jetzt jeweils noch rund 40 Prozent. Nicht verändert hat sich allerdings der Anteil der Unternehmen, die von den Beratern als existenzgefährdet eingestuft werden. Er hält sich stabil bei sieben Prozent. Beim Blick aufs eigene Geschäft in den Kanzleien ist ebenfalls wenig Bewegung zu spüren: Die wirtschaftliche Situation schätzen die Berater weiterhin überwiegend positiv ein.

Mehr Beschäftigung mit KI im steuerberatenden Berufsstand

Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) macht der Berufsstand Fortschritte. Mehr als die Hälfte der Berater gibt inzwischen an, sich mit dem Thema generative KI auszukennen. Auch deren Nutzung im beruflichen Umfeld hat sich im Vergleich zum Oktober 2023 positiv entwickelt. Rund jede zehnte Kanzlei nutzt sie bereits regelmäßig und fast ein Drittel (32 Prozent) hat zumindest erste Erfahrungen gemacht. Die Mehrheit der Umfrageteilnehmer hält den Aufbau von KI-Expertise für relevant, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. 44 Prozent erwarten sogar, dass sich ihre Rolle in Richtung des Prüfens von KI-generierten Daten verändert.

Das Potenzial der Technologie für den Einsatz in den Kanzleien wird ebenfalls positiver eingeschätzt als noch vor einem halben Jahr. So erwartet inzwischen mehr als die Hälfte der Befragten Effizienzgewinne bei der Erstellung von Textinhalten für die schriftliche Kommunikation und bei Recherchen. Für die Vorbereitung und Durchführung von Beratungen erhofft sich gut ein Drittel der Berater Effizienzgewinne.

Zur Methodik

Aus dem seit März 2020 regelmäßig erhobenen Corona-Barometer ist nach dem Abklingen der Pandemie im Juni 2022 der DATEV-Seismograf hervorgegangen. Es handelt sich dabei um die wiederkehrende Befragung einer repräsentativen Stichprobe von DATEV-Mitgliedern mit jeweils aktualisierten Fragen. Gegenstand der Untersuchung ist stets ein doppelter: Einmal geht es um die wirtschaftliche Lage im Mittelstand und die Auswirkungen der veränderungsbedingten Herausforderungen auf das jeweilige Geschäftsfeld. Das zweite Thema ist die aktuelle Einschätzung der Lage in den Kanzleien selbst und damit ein Blick auf die Situation im steuerberatenden Berufsstand. Aufgerufen waren wie bei den vorherigen Befragungswellen 7.500 Kanzleien, sich per E-Mail zu beteiligen. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 03. und 10. Juni 2024. Insgesamt 447 Kanzleien haben den Fragebogen ausgefüllt.

Die Ergebnisse werden unter datev.de/seismograf regelmäßig veröffentlicht.

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Erschienen:
12.07.2024
Dateiname:
Verhaltener Optimismus in herausforderndem Umfeld
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