- Startseite
- Presse
- Pressemeldungen
- Meldungen 2022
- DATEV-Digitalisierungsindex unverändert auf hohem Niveau
DATEV bietet Lösungen für ...
Setzen Sie zunächst einen Filter und Sie erhalten maßgeschneiderte Informationen.
Digitalisierungsprojekte in den Kanzleien werden von der hohen Arbeitslast ausgebremst. Gleichzeitig spüren die Kanzleien den Wandel der Arbeitswelt.
Nürnberg, 08. Juli 2022: Der aktuelle DATEV-Digitalisierungsindex für die Steuerberatung liegt mit 109,5 Indexpunkten fast unverändert (-0,1) auf dem Niveau vom September 2021. Der Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar hat sicherlich Auswirkungen auf die Befragungsergebnisse (Befragungszeitraum: 21. Februar bis 18. März), ist er doch neben den bereits vorher bestehenden globalen Krisen mit Corona und dem Klimawandel ein weiterer Unsicherheitsfaktor für die Wirtschaft. Diese Verunsicherung lässt sich auch in den Befragungsergebnissen erkennen: Die Kanzleien hatten vor und in der Pandemie einige Digitalisierungsvorhaben auf die Agenda gesetzt, beispielsweise die Einführung von digitalen Dokumentenmanagementsystemen oder den Ausbau digitaler Dienstleistungen. Allerdings werden bereits geplante Projekte offensichtlich wieder verschoben. So bleibt beispielsweise bei der Frage, ob ein digitales Mahnwesen bereits eingeführt wurde, der Wert mit 33 Prozent praktisch unverändert zur vorherigen Befragung. Der Anteil an Kanzleien, der eine Implementierung in den nächsten 1-4 Jahren geplant hat, sinkt hingegen deutlich von 29 auf 19 Prozent, während der Anteil an Kanzleien, der dies nicht plant, von 39 auf 49 Prozent ansteigt. Es ist ein wiederkehrendes Muster, das sich auch bei der Einführung von anderen digitalen Dienstleistungen wie Liquiditätsplanung, Anbindung von Vorsystemen und Zahlungsverkehr wiederfindet. Digitalisierungsprojekte werden angesichts der hohen Arbeitslast und allgemeinen Unsicherheit offensichtlich zurückgestellt.
So nachvollziehbar diese Reaktion ist, so sollte sie doch nicht zulasten strategischer Weiterentwicklungen gehen, gerade auch um im technologischen Wandel mithalten zu können und krisenresilienter zu werden. Dies zeigt sich beispielsweise beim Vergleich der Kanzleien, die eine Stärken-Schwächen-Analyse zum Digitalisierungsstand durchgeführt haben, mit jenen, die dies noch nicht getan haben.
Der Digitalisierungsindex ist in der ersten Gruppe um 41,4 Indexpunkte und damit ca. 20 Prozent höher als in der zweiten Gruppe. Und es zeigt sich auch, dass diese Kanzleien in der aktuellen Situation auch deutlich resilienter sind: Beim gleichzeitig erhobenen Branchenbarometer schneiden sie mit 4,2 Indexpunkten deutlich besser ab als Kanzleien ohne Analyse, auch bei den Teilindizes „aktuelle geschäftliche Lage“ (+5,9) und „Erwartungen“ (+2,7) sind die Differenzen spürbar. „Ich kann alle verstehen, die angesichts der Arbeitsbelastung nach Freiräumen suchen, um die akuten Aufgaben irgendwie in den Griff zu bekommen. Doch die Zahlen machen für mich sehr deutlich: Aufgeschoben darf nicht zu aufgehoben werden. Digitalisierung ist ein wesentlicher Faktor, um in einer Welt, in der sich mehrere Krisen überlagern, sicher in die Zukunft zu navigieren“, so Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV eG.
Die Kanzleien, die eine Stärken-Schwächen-Analyse durchgeführt haben, sind auch bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsprojekte erheblich weiter und haben seltener Projekte im Planungsstadium verschoben. So haben beispielsweise 86 Prozent der Kanzleien, die eine solche Analyse durchgeführt haben, bereits ein Dokumenten-Management-System (DMS) eingeführt. Dem gegenüber stehen bei den Kanzleien ohne Analyse 66 Prozent mit eingeführtem DMS. Ähnliche Bilder gibt es bei Dienstleistungsangeboten wie Anbindung an Vorsysteme (66 Prozent gegenüber 42 Prozent), Zahlungsverkehr (75 Prozent gegenüber 44 Prozent), Liquiditätsplanung (53 Prozent gegenüber 32 Prozent) oder Mahnwesen (44 Prozent gegenüber 25 Prozent).
Große Einigkeit herrscht bei den Kanzleien – groß wie klein – darüber, dass die Digitalisierung die Arbeitswelt verändert hat und auch weiter verändern wird. 79 Prozent stellen für die Umsetzung ihrer Digitalstrategie die notwendigen Mittel bereit und 73 Prozent kommunizieren offen mit ihren Mitarbeitenden über die Entwicklungen in ihrem Arbeitsumfeld. Das wirkt sich positiv aus: Fast die Hälfte aller Kanzleien gibt an, dass ihre Mitarbeitenden sich aktiv mit Vorschlägen für Digitalisierung einbringen.
Insgesamt sagen 59 Prozent der Kanzleien, dass Corona – neben vielen negativen Aspekten, insbesondere im Hinblick auf die Arbeitsbelastung – durchaus die Arbeit auch positiv verändert hat. So spricht knapp die Hälfte in diesem Zusammenhang von Veränderungen in den Arbeitsabläufen. An erster Stelle werden dabei eine beschleunigte Digitalisierung von Prozessen und neue digitale Formen der Kollaboration genannt. Natürlich wird hier oft auf die mittlerweile allgegenwärtige Videokonferenz verwiesen, doch vielfach geht es auch um echte digitale Zusammenarbeit, beispielsweise über Kollaborationslösungen wie DATEV Unternehmen online. So hat Corona den Befragten zufolge deutlich dazu beigetragen, die Akzeptanz der Digitalisierung von Prozessen sowohl unter den eigenen Mitarbeitenden (62 Prozent) wie Mandanten (61 Prozent) zu steigern.
Doch auch organisatorische Veränderungen spielen eine große Rolle. Dabei geht es insbesondere um mehr Flexibilität, mobile Arbeit und die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle. 67 Prozent der Kanzleien erwarten ausdrücklich, dass Homeoffice dauerhaft bleiben wird, und ebenso viele Befragte geben an, dass Mitarbeitende auch künftig eigenverantwortlicher arbeiten werden.
Sie Verwenden einen veralteten Browser oder den IE11 im Kompatiblitätsmodus. Bitte deaktivieren Sie diesen Modus oder nutzen Sie einen anderen Browser!
Bitte wählen Sie eine Berufsgruppe.